Der Feldweg, der von der Hauptstraße zwischen Rendsburg und Heide nach Süden abzweigt, ist von Birken gesäumt. Dahinter erstreckt sich Weideland, das hier und da Baumgruppen begrenzen. Am Ende des Weges steht ein reetgedecktes Wohnhaus aus Backstein. In dieser Idylle wohnt Familie Romeike. Neben dem Haus tummeln sich zwei braune Stuten auf der Koppel. Hinrich Romeike sitzt auf der Terrasse und schaut ihnen zu. Stille. Im Alter von zehn Jahren beginnt Hinrich Romeike hier, im ortsansässigen Verein, reiten zu lernen. Die Anregung gibt sein Vater, der selbst ein begeisterter Reiter ist. „Eigentlich habe ich mir erst richtig Mühe mit dem Reiten gegeben, als ich merkte, dass meine Schwester besser wird als ich“, lacht der heute Fünfzigjährige. Die Erfolge lassen dann nicht lange auf sich warten: 1983 wird er Deutscher Vizemeister bei den Jungen Reitern in der Vielseitigkeit; Siege und Platzierungen auf vielen nationalen Turnieren folgen. „Irgendwann habe ich mir dann Marius gekauft“, verrät der dreifache Familienvater. Marius ist sein mutiger, zuverlässiger und unerschrockener Holsteiner Wallach, mit dem er zahlreiche nationale und internationale Siege errungen hat. „In seiner gesamten Karriere im Vielseitigkeitssport hat das Pferd nicht einmal verweigert. Es wollte immer alles richtig machen“, lobt der Reiter seinen Schimmel stolz. Heute genießt das Olympiasiegerpferd seinen Ruhestand mit den anderen elf Pferden der Romeikes im Stall und auf der Koppel gegenüber dem Wohnhaus, an das sich die Reitanlage anschließt.