Auf dem Dressurplatz hört man dumpf die Hammerschläge aus der Stallgasse. Es riecht leicht nach verbranntem Horn. Der Schmied ist heute da. Doch das sind nur Nebengeräusche für Isabell Werth. Sie konzentriert sich voll auf Wallach Emilio. Bis zu acht Pferde reitet sie am Tag. „Es gibt für mich nichts Schöneres, als Pferde auszubilden“, erwidert die 48-jährige auf die Frage, woher sie seit Jahrzehnten dafür die Kraft nimmt.
Seit sie denken kann, sind Pferde ihre große Leidenschaft. „Meine Eltern waren von jeher Pferdebegeistert. Deshalb bin ich auch mit Pferden aufgewachsen. Reiten war wie Laufen lernen. Meine Eltern sind nach wie vor mit Herz und Seele dabei.“ Hier auf dem Hof in Rheinsberg, mit knapp 30.000 Einwohnern, ist Isabell Werth groß geworden. Früher war der Hof ein klassischer Mischbetrieb mit Ackerbau und Viehhaltung. Schon vor 25 Jahren wurde er dann sukzessiv auf Pferde umgestellt – erst als Pferdeaufzuchtbetrieb, dann als reiner Zuchtbetrieb. Als Isabell den Hof 2003 von ihren Eltern übernahm, machte sie daraus einen Ausbildungsbetrieb und Turnierstall.
Heute kümmern sich hier 15 Mitarbeiter um die 100 Pferde, vom Fohlen bis zum Rentner. Rund 45 Pferde sind davon „unterm Sattel“, das heißt, sie werden trainiert und ausgebildet. Neben der Ausbildung der Tiere züchtet Isabell Werth aber auch weiterhin.