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Einen guten Wein herzustellen ist wie ein Mosaik. Viele kleine Bausteine tragen dazu bei. Es ist das Zusammenspiel von vielen wichtigen Details.
Frank Hemmes, Winzer an Rhein und Nahe, Deutschland - Fendt 208 Vario V
Einen guten Wein herzustellen ist wie ein Mosaik. Viele kleine Bausteine tragen dazu bei. Es ist das Zusammenspiel von vielen wichtigen Details.

Viele Mosaiksteine ergeben einen guten Wein

Wo die Nahe in den Rhein fließt, grenzen vier Weinanbaugebiete aneinander: Rheinhessen, Rheingau, Nahe und Mittelrhein. Das ist einzigartig in Deutschland. Genauso wie der Boden aus Quarzit und Schiefer, auf dem die Trauben an den Rebstöcken zu einem ganz besonderen Wein heran reifen. Das ansässige Weingut Hemmes ist für seine Weine bekannt und erhielt schon viele Preise. Um erfolgreich zu sein, legt die Winzerfamilie Wert auf viele Details, die sich wie Mosaiksteinchen zu einem Ganzen zusammenfügen.

Wenn auf dem Weingut Hemmes jemand „den Wein, der sich in einen Schmetterling verwandelt“ bestellt, dann ist das kein Winzerscherz, sondern das Resultat einer Unterrichtsstunde in der Weinschule von Frank Hemmes. Neben der Weinverkostung gibt der Winzer dort Einblicke in Biologie, Bodenkunde und Geschichte des Weinbaus. „Ich ziehe auch Vergleiche zur Natur“, schildert der gelernte Weinbautechniker und weiß, dass der Kunde mit dem Schmetterling den Grauburgunder meint. Der Kaufmann Johann Ruland brachte die Burgunderrebe 1711 von Frankreich nach Deutschland. Der Wein, der daraus gekeltert und später nach ihm „Ruländer“ benannt wird, ist süß, goldgelb und rinnt dickflüssig aus der Flasche. Wie ein Wurm. Später beginnt man die gleiche Rebe trocken auszubauen, ohne Edelfäule, zu einem tollen Wein mit fruchtigem Aroma: den Grauburgunder. „Diese Wandlung erkläre ich einen Besuchern, damit sie sich später besser erinnern, mit der Metamorphose von einer Raupe in einen schönen Schmetterling“, verdeutlicht Hemmes.

Schulhaus beherbergt die Weinschule

Das ehemalige Dorfschulgebäude im Ortskern Bingen- Kempten in Rheinland-Pfalz, Baujahr 1908, in dem sich heute Hemmes Weinschule befindet, steht gleich vis-à-vis zum Hof der Familie. Dazwischen schlängelt sich nur eine schmale Straße hindurch. Es ist ein schlichtes, vom Jugendstil und dem bodenständigen Baugedanken geprägtes Gebäude. Ein zweigeschossiger, cremefarbener Bau mit breiten Fenstern, der Sockel aus Sandsteinen gemauert, über denen sich Weinreben nach oben rangeln, und einem großen, breiten Türbogen über der schweren Eingangstür. Man kann sich gut vorstellen, wie sich einst Kinder beim Klang der Schulglocke durch das Tor drängeln. Auch Senior Friedel Hemmes ist hier zur Schule gegangen.

In den 1980er Jahren kauft er mit seiner Frau Renate von der Stadt das inzwischen leer stehende historische Gebäude, für das scheinbar niemand eine Verwendung hat. Lange Zeit dient es als Abstellraum und Lagerstätte für alle möglichen Dinge. Zwischen 2006 bis 2008 restaurieren sein Sohn Frank und dessen Frau Tanja, die das Weingut 2003 übernommen haben, aufwändig das denkmalgeschützte Haus. In Analogie zur einstigen Nutzung richten sie, neben ihrer Wohnung, in zwei ehemaligen Klassenzimmern die „Vinothek Weinschule Hemmes“ ein. Die hohen hellen Räume sind modern eingerichtet und laden ein zum Verweilen. Damit passen sie gut zum Konzept der Winzerfamilie, die nicht nur guten Wein herstellen, sondern ihn auch ansprechend vermarkten will. „Das Bild vom Winzer hat sich gewandelt. Früher war er Bauer, heute ist er auch ein Stück Entertainer“, stellt Frank Hemmes fest. Dabei geht der freundlich wirkende Winzer durch das große Klassenzimmer, in dem Tische und Stühle wie Schulbänke aneinandergereiht sind. Heute in Jeans und Pullover, wenn aber Weinschüler zu Gast sind mit Frack und Zylinder. Dann ist er Entertainer.

Renommierte Weinlage: Binger Scharlachberg

13 Hektar Weinanbaufläche gehören zum Weingut, das im Anbaugebiet Rheinhessen liegt. Sie befinden sich rund um den Binger Rochusberg. Von oben kann man über den Rhein bis zum berühmten Niederwalddenkmal schauen, das oberhalb der Stadt Rüdesheim zwischen den Weinbergen prunkt und der Einigung Deutschlands im Jahr 1871 gedenken soll. Der hiesige Lössboden ist mineralisch sehr wertvoll, gut durchwurzelbar und leicht zu bearbeiten. Die wertvollste und renommierteste Lage ist jedoch der Binger Scharlachberg mit seinem Gemisch aus Quarzit und Schiefer. Dieser Boden eignet sich ideal für Riesling und Spätburgunder. Zu den Weinen, die außerdem in diesen Lagen reifen, gehören Grau- und Weißburgunder, Dornfelder, Portugieser, Silvaner und Kerner, aber auch Regent, Cabernet Sauvignon, Merlot und Saint Laurent.

Doch noch ist viel Zeit bis zur Lese. Jetzt im März haben frostige Temperaturen das Land noch immer fest im Griff. Frank Hemmes, der unterdessen mit seinem Fendt Weinbauschlepper 208 Vario V den Hang zwischen den unzähligen Weinstockreihen hinauf gefahren kommt, häckselt geschnittenes Rebholz. Mit dem Fendt Traktor verrichtet er fast jegliche Arbeiten, die in einem Weinberg anfallen. Sie ähneln denen auf landwirtschaftlichen Äckern: Bodenbearbeitung mit dem Parapflug, Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass Fendt derzeit die besten Schlepper auf dem Markt hat“

Die komfortable Ausstattung und der hohe Technologisierungsgrad der wendigen Weinbau-Varios begeistern den Betriebsleiter. Für ihn ist das auch ein gutes Stück Mitarbeitermotivation. „Nur das Beste für meine Leute“ ergänzt er. Seit dem letzten Sommer beschäftigt er einen Festangestellten, Simon Weinheimer, der gelernter Weinküfer ist. Er unterstützt nicht nur bei Arbeiten im Weinberg, sondern auch beim Keltern, Abfüllen und Verkauf. Bekommen hat das Weingut den Schlepper über den AGCO /Fendt Vertriebspartner, der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG in Langenlonsheim. Hemmes freut sich über die gute Zusammenarbeit mit Stefan Flohn von der RWZ und mit dem Fendt Werksbeauftragten Stefan Arnoldt. „Innerhalb von nur drei Tagen hatte sich Frank Hemmes für den Fendt 208 Vario V entschieden“, berichtet Stefan Flohn. So schnell war er von der Technik aus dem Allgäu überzeugt. „Einen guten Wein herzustellen ist wie ein Mosaik. Viele kleine Bausteine tragen dazu bei. Es ist das Zusammenspiel von vielen wichtigen Details“, hebt der Winzer hervor. Dazu gehört auch, die Rebstöcke im Frühjahr auf nur eine Bogenrebe zu schneiden, damit das Wurzelwerk die wenigeren Trauben am Haupttrieb optimal versorgen kann und somit die Qualität fördert. Genauso, wie die Traubenzone der Rebstöcke zu entlauben, wodurch die Beeren mehr Sonnenlicht bekommen, die Schale fester wird und die Trauben so besser gegen Pilzkrankheiten geschützt zur Reife gelangen können. Für diese Arbeiten ist auch der Fendt Traktor eine große Hilfe.

Wein und Familie – zwei untrennbare Grundpfeiler

Seit rund 100 Jahren befindet sich das Weingut in Bingen-Kempten im Familienbesitz. „Wein und Familie – das sind die zwei untrennbaren Grundpfeiler unseres Schaffens“, sagt Tanja Hemmes. Die gelernte Betriebsekretärin für Weinbau leitet gemeinsam mit ihrem Mann das Weingut. Die beiden Söhne Felix und Philipp, 18 und 20 Jahre alt, helfen mit, wann immer es ihre Zeit erlaubt. Felix, der derzeit als Praktikant auf einem Weingut in Neuseeland wertvolle Erfahrungen sammelt, beginnt im Herbst mit dem Weinbaustudium und will damit die Familientradition fortführen. Dafür legt sein Großvater Friedel Hemmes in den 1960er-Jahren einen wichtigen Meilenstein: Er richtet den bis dahin typischen Mischbetrieb mit Weinbau, Vieh- und Landwirtschaft konsequent auf den Wein aus. Seine Erfahrungen, kombiniert mit dem neuen Spezialwissen seines Sohnes Frank, führen zu zahlreichen Innovationen und Weiterentwicklungen. Das Motto heißt: „Klasse statt Masse“.

Frank Hemmes

Nicht nur, weil der Absatz des Weines zu 90 Prozent über Privatkunden in ganz Deutschland läuft. Hohe Qualität ist der sich von selbst verstehende Anspruch der Winzer: Ausschließlich mit Qualitätsweinen werden jedes Jahr rund 100000 Flaschen befüllt: Kabinett, Spätlese, Auslese oder Beerenauslese. Und dass die Rebensäfte in Sachen Qualität ganz oben mithalten können, beweisen allein die zahlreichen Preise. Unter anderem bekommt das Weingut vier Jahre in Folge von 2009 bis 2012 den „Staatsehrenpreis” des Landes Rheinland-Pfalz, belegt den zweiten Platz bei der „awc vienna 2012“ und den zweiten Platz beim internationalen Müller-Thurgau-Preis 2012 in Meersburg. Wiederholt empfehlen der renommierte deutsche Weinführer „Gault Millau“ sowie der Internet Weinführer „Wein-Plus“ und „Busche Deutscher Weinpreis“ die gelungene Wein-Kollektion. Der Weinführer des „Mainzer“ zählt das Weingut Hemmes zu den Besten Rheinhessens, die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ sogar zu den besten Deutschlands.

Erfolge, die sich sehen lassen können. Letztlich sind sie das Resultat jahrelanger Arbeit und bestätigen das Mosaik-Konzept der Winzerfamilie. Einer der Bausteine dabei ist die verlässliche Technik von Fendt.