Die Gülleverschlauchung ist bodenschonend und kann dann eingesetzt werden, wenn der Boden für Güllefässer noch nicht genug abgetrocknet ist. Weit verbreitet ist dieses Verfahren in der Schweiz. Das Lohnunternehmen Bolliger Agrar Dienste hat sich auf das Verfahren spezialisiert.
Die Güllerei läuft wieder auf Hochtouren. Das ist auch beim Lohnunternehmen Bolliger Agrar Dienste in Schmiedrued im Schweizer Kanton Aargau jetzt im Frühling nicht anders. „Derzeit sind wir von früh morgens bis spät am Abend am Güllen“, sagt Daniel Bolliger bei unserem Besuch Anfang März. Das Güllen ist eines der Hauptstandbeine des Lohnbetriebs, der auf 700 Meter über dem Meeresspiegel in der voralpinen Hügelzone liegt. Daniel und sein Vater Rudolf setzen beim Güllen komplett auf die Verschlauchung. „Darauf haben wir uns in den letzten Jahren spezialisiert“, sagt der 37-jährige Daniel.
Gründe dafür seien, dass dieses Verfahren aufgrund der Bodenschonung eine hohe Akzeptanz bei den Bauern habe. Kein Landwirt wolle tiefe Fahrspuren und Schäden am Boden. Zudem sei man mit der Verschlauchung auch etwas flexibler und man habe ein größeres Zeitfenster als mit dem Güllefass. „Mit dem Fass kann man nur in die Felder, wenn der Boden schon abgetrocknet ist, mit der Verschlauchung ist das schon eher möglich“, so Bolliger. Gerade jetzt im Frühling sei das ein großer Vorteil. „Mit der immer größer werdenden Güllemenge, die von uns geführt wird, müssen wir auch mehr Tage zum Ausbringen haben.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass die Verschlauchung gut in Hanglagen eingesetzt werden könne, während das Güllefass in den Hängen schnell an seine Einsatzgrenzen käme. Gerade die Region, in der Bolligers tätig sind, ist hügelig. Die Wiesen und Weiden ihrer Kunden liegen weitgehend in Steillagen.