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Mit LKWs wären wir bei weitem nicht so flexibel.

Daniel Otto, Niederlassungleiter Viela Export GmbH, Fährhafen Sassnitz / Mukran, Deutschland - Fendt 720 Vario

Mit LKWs wären wir bei weitem nicht so flexibel.

Unschlagbar im Umschlag

Hafenarbeiter verrichten seit jeher Schwerstarbeit, so auch die vier Fendt 720 Varios in den Häfen von Mukran, auf Rügen und in Vierow. Jede Minute zählt, wenn es darum geht, die Schiffe zu löschen oder zu beladen, denn Liegezeit im Hafen ist teuer. Wurden früher Hafenarbeiter teilweise nur tageweise beschäftigt müssen die Traktoren heute im 3-Schicht-Betrieb ran.

Während im letzten Jahrhundert Hafenarbeiter jeden Tag miteinander konkurrierten, wer angeheuert wird, haben die Fendt Traktoren heute einen sicheren Arbeitsplatz. Der Bogen zur Agrarbranche schließt sich in den Häfen nahe Rügen und Greifswald, wenn die vier Traktorengespanne Erzeugnisse, wie Getreide, Dünge- oder Futtermittel von den Schiffen in die nahe gelegenen Lagerhallen transportieren.

Der Fährhafen Sassnitz/ Mukran ist zudem der größte Eisenbahnfährhafen Deutschlands und bildet durch seine herausragende Bedeutung für den Schienenverkehr eine wichtige Drehscheibe für den Güterverkehr mit Skandinavien, dem Baltikum und Russland. Als einziger Hafen in Westeuropa verfügt der Fährhafen Sassnitz/Mukran auch über Gleis- und Umschlaganlagen für die russische Breitspur – und gilt deshalb auch als „westlichster Cargo-Bahnhof der Transsibirischen Eisenbahn“. Egal ob Getreide, Futtermittel oder Dünger – Umschlag und Lagerung verschiedenster Gütertypen werden an diesem Standort von der Viela Export GmbH hervorragend und hocheffizient umgesetzt. Ein schlagkräftiges, kleines Experten-Team und moderne technische Ausstattung können jederzeit flexibel an die Bedürfnisse anpasst werden.

Echte Akkordarbeit!

Für 10:00 Uhr ist die Entladung der ‚Peak Antwerpen‘, einem 2.500 Tonnen fassenden Schiff, angekündigt. Viel Zeit bleibt den Mitarbeitern nicht, das Getreide vom Schiffsinneren in die Flachlager auf dem Hafengelände zu bringen. Ab sofort zählt jede Minute, denn Liegegebühren im Hafen sind teuer. Größere Schiffe mit einem maximalen Tiefgang von 10 m können hier be- und entladen werden. Routiniert fahren nun die Gespanne an die Kaimauer vor. Zunächst bringt sich der Umschlagbagger in Stellung: Parkposition einnehmen, Stützen ausfahren und schon greift der Baggerarm ins Schiffsinnere.

Mit dem ersten Griff werden gleich 3,5 m³ Weizen herausgehoben und an Land gebracht. Dort wartet mittlerweile einer der beiden Fendt 720 Vario mit einer 20 Tonnen Mulde. Nach gut drei Minuten ist die erste Fuhre abfahrbereit ins 500 Meter entfernte Lager. Dort angekommen, geht es direkt zur Analyse. Es wird nicht nur das Gewicht der Ladung per Fernerfassung auf der Waage erfasst, sondern auch eine Qualitätskontrolle durchgeführt. Nur käferfreie, gesunde Ware kommt ins Lager. Dann weiter: Abkippen, Ausfahren und schnell zurück zur Hafenmauer. Echte Akkordarbeit! Bis zu 24 Stunden kann es dauern, bis eine Schiffsladung gelöscht ist. Bei der ‚Peak Antwerpen‘ ging es schneller: Nach 12 Stunden konnte das leere Schiff den Hafen wieder verlassen. 250 Tonnen werden von den Transportgespannen stündlich ans Festland gebracht. Jetzt darf es keinen Ausfall geben, denn die Taktung gilt es genau zu halten, um Stillstandzeiten zu vermeiden.

Doch nicht immer ist ein Schiff zu be- oder entladen. Aus ganz Deutschland liefert beispielsweise die BayWa Getreide per Zug an das Dienstleistungsunternehmen. Auf dem Hafengelände werden die Waggons an der Gosse geleert und das Transportgut auf die Fendt Gespanne übergeladen, um es in das 40.000 Tonnen fassende Hafenlager für die weltweite Verschiffung zu bringen. Ab und an gilt es auch Lagergut zwischen den beiden Häfen zu transportieren, um Schiffe effektiv zu laden. Insgesamt werden so jährlich rund 1.000.000 Tonnen umgeschlagen.

Niederlassungsleiter Daniel Otto ist stolz auf seine Fendt Hafenarbeiter, die im Juni 2017 bei ihm angeheuert haben. Doch die vier mussten sich, wie alle anderen Firmenmitarbeiter auch, zunächst im Alltag bewähren. Daniel Otto ist kein typischer Hafenmeister. Er stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb und weiß deshalb ganz genau, auf was er bei seinen beräderten Mitarbeitern zu achten hat. Bevor der Kaufvertrag unterschrieben wurde, mussten die diversen Bewerber zur Bewährungsprobe antreten. Getestet wurde auf Herz und Nieren: Dieselverbrauch, Fahr- und Bedienkomfort, Beleuchtung und Wendigkeit sind die Hauptkriterien, die im Arbeitseinsatz Tag für Tag gefordert werden. Aber auch der Wiederverkaufswert wird nicht außer Acht gelassen. Jeder Bewerber hatte seine Chance, sich zu beweisen.

Am Ende stand der Sieger für Daniel Otto fest: „Wir haben uns vor allem aufgrund des geringen Spritverbrauchs für den Fendt entschieden. Außerdem hat uns die einfache Bedienung überzeugt.“ Die ist wichtig, denn nicht jeder Schlepperfahrer hat den Umgang mit dem 200 PS starken Traktor von der Pike auf gelernt. Außerdem war er von dem hohen Marktwert seiner drei „alten“ Fendts überrascht, schließlich hatte jeder der Schlepper über 13.000 Betriebsstunden auf der Anzeige stehen. Doch die Kombination mit dem geringen Alter, der guten Verarbeitung und dem guten Zustand machen die Gebrauchten zu einem gefragten Gut am Gebrauchtmaschinenmarkt.

„Natürlich werden wir immer wieder gefragt, warum es denn für diese leichten Arbeiten ein High-Tech-Produkt aus Marktoberdorf sein muss“, fügt der Niederlassungsleiter hinzu. Die Antwort ist schnell gegeben: „Wir brauchen eine Technik, auf die wir uns verlassen können! Eben einen vernünftigen Trekker mit wenig Drumherum.“ Deshalb hat sich die Viela Export GmbH auch für die einfache Ausstattungsvariante Power entschieden. Die Traktoren werden ausschließlich für Transportarbeiten genutzt. Für die kurzen Transporte auf dem Gelände werden weder Spurführung, noch Dokumentation benötigt. Viel mehr kommt es auf eine optimale Beleuchtung mit LED-Scheinwerfern und Komfortsitz an. Bis zu 2.500 Arbeitsstunden ist jeder 720er im Mehrschichtbetrieb auf dem Hafengelände jährlich unterwegs. Und damit es auch zwischen den beiden Häfen zügig vorangeht, laufen alle Varios mit der 50-km/h-Ausstattung.

„Nach den ersten 4 Arbeitstagen habe ich bei Daniel Wolf, unserem Fendt Werksbeauftragten, angerufen, um ihm zu sagen, dass die Spritanzeige defekt sein muss“, erzählt Otto rückblickend. Da der Schlepper ausschließlich auf asphaltiertem Gelände unterwegs ist, hat sich das Hafen- Unternehmen für eine Kommunalbereifung entschieden. Diese reduziert den Spritverbrauch nochmals um bis zu einem Liter im Vergleich zur Standardbereifung mit Stollenprofil. Bei den jährlichen Laufleistungen ein überzeugendes betriebswirtschaftliches Argument.
Für die Viela Export GmbH gibt es keine Alternative zu den Fendt Gespannen. „Mit LKWs wären wir bei weitem nicht so flexibel“, erklärt Daniel Otto. Wird auf dem Hafengelände ein Auftrag eines anderen Unternehmens angenommen, wird für den Transport von Eisenerz einfach eine andere Mulde hinter den 720er gehängt und schon kann es losgehen. Denn eines ist klar: Im Hafen von Mukran wird nur angeheuert, wer schlagkräftig Einsatz zeigt.

v.l.: Eric Krohnfuß und Sebastian Schulz fahren als Hafenarbeiter die Fendt Traktoren.