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Ich freue mich auf meine Arbeit mit dieser Maschine, weil sie so viele Möglichkeiten bietet und alles mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerkes funktioniert.
Alfons Göbel, Landwirt & Experte für Grünlandbewirtschaftung, Deutschland - Fendt 512, 724 Vario
Ich freue mich auf meine Arbeit mit dieser Maschine, weil sie so viele Möglichkeiten bietet und alles mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerkes funktioniert.

So dicht wie englischer Rasen

Von den Alpen abgesehen, sieht es in der Südeifel fast so aus wie im Allgäu: überall Grünland und Milchproduktion. Hier im bergigen Gelände erfordert es besonderes Können, das Grünland optimal zu bewirtschaften, was für die erfolgreiche Milcherzeugung eine wichtige Voraussetzung ist. Alfons Göbel, Landwirt, Vorsitzender des Grünland- und Futterbauausschusses der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz sowie Mitglied im entsprechenden DLG-Fachausschuss, ist darin Experte.

Links auf dem Hof stehen zwei gepflegte Traktoren: ein Fendt 512 Vario, Baujahr 2014, der für die Schulungen angemietet ist, und der eigene Fendt 724 Vario, Baujahr 2012. Aus dem Stall gegenüber ist das leise Schnaufen der Rinder zu hören, ab und zu auch ein lautes Muhen. An das Gebäude schließt sich das Wohnhaus lückenlos an, davor ist eine Koppel für das Jungvieh angelegt. Zum landwirtschaftlichen Familienbetrieb gehören außerdem 75 ha Acker- und Grünland, die rund um den Ort Ehlenz in der Südeifel liegen. Auf dem Anwesen wird schon seit über 100 Jahren Landwirtschaft betrieben. Zunächst im Nebenerwerb, denn im Hauptberuf war der Gründer Theodor Gilen von 1895 bis 1935 Lehrer an der Dorfschule. Zur Selbstversorgung hielt er vier Kühe und zwei Schweine. Immerhin zog er damit 15 Kinder groß. „Mein Vater hat den Hof dann auf 25 Milchkühe erweitert“, schildert Alfons Göbel die Geschichte des großelterlichen und elterlichen Hofes. Der akkurat wirkende Mann mittleren Alters erklärt, dass er heute 40 Milchkühe mit eigener Nachzucht hält. Aufstocken möchte er den Bestand vorerst nicht, da zum jetzigen Zeitpunkt die Hofnachfolge noch nicht geklärt sei. Was Alfons Göbel dagegen ständig weiterentwickelt, ist sein Wissen und seine Erfahrungen im Grünlandmanagement.

Rund 110 dt/ha Trockenmasse Gras pro Jahr

„Eigentlich ist alles aus der Not heraus entstanden“, resümiert Alfons Göbel schmunzelnd. Dabei sitzt er am Küchentisch. Aus dem Fenster kann man in den Garten mit alten Obstbäumen blicken. Hier in diesem Haus ist er aufgewachsen. „Noch vor 15 Jahren war das Grünland sehr dürftig. Die Grasbestände hatten nur 2.000 bis 3.000 Triebe/m² und große Lücken, in denen höchstens Ampfer, Löwenzahn und andere weniger wertvolle Kräuter wuchsen. Wir ernteten lediglich 50 bis 60 dt/ha Trockenmasse (TM) pro Jahr in unteren Qualitäten“, erinnert er sich. Mit dieser problematischen Situation wollte sich der Landwirt nicht zufriedengeben. Er suchte nach Lösungen und zog die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zu Rate.

Nach einer Bestandsaufnahme erstellte er gemeinsam mit den Beratern einen Plan, um Qualität und Ertrag der Grasnarbe zu optimieren. Mit Erfolg. Heute erntet der Betrieb 100 und 110 dt/ha TM Gras bei gleichem Düngeraufwand, denn es wachsen Bestände mit 8.000 bis 10.000 Triebe/m² auf Göbels Grünland im Eifelkreis Bitburg-Prüm. „Das ist von der Dichte her ähnlich einem englischen Rasen“, vergleicht der Experte stolz. Auf die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion hat das enorme Auswirkungen: Waren es früher 1.000 bis 1.500 l Milch/Kuh, die aus dem Grundfutter ermolken wurden, sind es heute 5.000 l und mehr je Kuh und Jahr, bei einer Gesamtmilchleistung von 8.250 l/Kuh. Das spart Kraftfutter.

„Aus den Stiefeln an den Bildschirm“

Landwirtschaft hat Alfons Göbel von der Pike auf gelernt. Als jüngstes von sechs Kindern ging er schon früh dem Vater im Stall und auf dem Feld zur Hand. „Das machte mir damals schon viel Spaß. Aber eigentlich wollte ich Maschinenbau studieren“, sagt er. Daraus wurde dann nichts. Seine Erfahrungen aus der Kindheit bildeten eine gute Grundlage für die spätere landwirtschaftliche Ausbildung, die Fachschule, die Meisterprüfung und schließlich das Studium zum Betriebsfachwirt, bei dem er sich nochmals auf den Bereich Grünlandverbesserung und -management spezialisierte.

Jetzt hält er als Vorsitzender des Grünland- und Futterbauausschusses der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und Mitglied im DLG-Fachausschuss für Grünland- und Futterkonservierung vor Berufskollegen Vorträge über erfolgreiche Grünlandbewirtschaftung. In ganz Deutschland und Polen ist er dafür unterwegs. „Wa-rum sollte ich meine Kenntnisse für mich behalten? Wenn ich irgendwann mal auf dem Friedhof liege, dann geht das Wissen mit mir dahin“, lacht er. Ein Grund, warum seine Vorträge stets gut besucht sind, ist sicher, dass er nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch alles selbst anwendet. „Aus den Stiefeln an den Bildschirm“, ist sein Motto.

Seit 15 Jahren Ausbildungsbetrieb

Als er wieder auf den Hof hinaustritt, kommt ihm Elena Keller, Auszubildende im 1. Lehrjahr zur Landwirtin, entgegen. Sie absolviert gerade ihr praktisches Jahr und hatte im Stall zu tun. Seit 15 Jahren ist das Unternehmen Ausbildungsbetrieb. Am heutigen Tag kommen jedoch noch andere Schüler nach Ehlenz. Sie sind über die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz zu einer Lehrunterweisung zum Thema Grünlandmanagement vermittelt worden. Alfons Göbel, dessen Hof seit zehn Jahren auch Schulungsbetrieb ist, muss sich dafür nicht mehr lange vorbereiten.

Nur die Technik, seinen Fendt 724 Vario, den Vertikator zur Nachsaat und Narbenpflege mit 6 m Arbeitsbreite und den Mäher macht der Grünlandexperte dafür startklar. Am Fendt 512 Vario ist der Schwader angehängt. Schon düst er ab und trifft sich mit den jungen Leuten auf dem Grünland vor den Toren des 490-Seelen-Ortes. Die zwölf Azubis kommen aus Bad Kreuznach. Letzte Woche waren Schüler aus dem Eifelkreis da. Auch angehende Pferdewirtschaftsmeister besuchten schon den praxisnahen Fachunterricht des Experten. Interessiert lauscht die Gruppe dem Vortrag über Grünlanderträge, Qualitätsoptimierung und Pflegearbeiten. Aber mit passivem Zuhören kommen sie nicht davon, sondern sie müssen sich auch knifflige Fragen stellen lassen. Elena ist mit rausgefahren. Sie fühlt sich wohl an ihrer Ausbildungsstätte und nutzt jede Gelegenheit, etwas Neues zu erfahren.

Mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerkes

Die jährlich 900 Betriebsstunden des Fendt 724 Vario absolviert Göbel jedoch nicht nur auf den eigenen Flächen. Ein Drittel davon ist er bei Berufskollegen im Einsatz, für die er die Grünlandpflege übernimmt: Bestandsaufnahme, Schleppen, Striegeln, Nachsäen und Anwalzen. 40 bis 50 Betriebe von Saarbrücken bis Aachen und von Bad Kreuznach bis Luxemburg besucht er jedes Jahr. Da passiert es auch, dass er über Nacht bleibt. „Den Koffer dafür habe ich dann immer im Schlepper“, schildert er. Ohnehin ist er gern mit dem Fendt 724 Vario, ausgestattet als ProfiPlus-Variante, unterwegs. „Ich freue mich auf meine Arbeit mit dieser Maschine, weil sie so viele Möglichkeiten bietet und alles mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerkes funktioniert“, lobt der Praktiker überzeugend und gibt zu, bereits sechsmal die Bedienungsanleitung gelesen zu haben. Nicht etwa, weil sie so kompliziert geschrieben ist. Nein, Alfons Göbel möchte alles ausschöpfen, was ein Fendt hergibt. Der Firma Fendt ist er ohnehin schon seit Jahrzehnten ein treuer Kunde. Das bezeugen der gepflegte Fendt 309 LSA, Baujahr 1984, und ein Farmer 2D, Baujahr 1966, die in seiner Maschinenhalle stehen. „Es war ein riesengroßer Sprung, genau genommen eine Leistungsverdoppelung, von meinem damaligen Fendt Favorit 512C Baujahr 1997, auf einen Fendt 724 Vario umzusteigen. Ich bin rundherum zufrieden. Es war die richtige Entscheidung“, fasst er zusammen und erklärt, warum:

Durch die pneumatische Kabinenfederung hat er nach der Arbeit keine Rückenschmerzen mehr, die Ergonomie ist so super gemacht, dass alle Elemente leicht zu bedienen sind, und die hydraulische Seitenstabilisierung ermöglicht sicheres Arbeiten im kupierten Gelände rund um das Ehlenzbachtal. Abgerundet wird das alles noch durch die Aktivlenkung des 724 Vario, mit der die Zeit für die Wendemanöver am Vorgewende um 40 Prozent reduziert wird. Zum Wohlbefinden bei warmen Temperaturen und langen Einsätzen trägt die perfekt arbeitende Klimaautomatik maßgeblich bei. Der Kraftstoffverbrauch ist dabei mit 11,3 l Kraftstoff pro Stunde im Jahresdurchschnitt sensationell.

Vor rund zehn Jahren begann Alfons Göbel, zunächst Landwirte in der heimatlichen Südeifel für ein gutes Grünlandmanagement zu sensibilisieren. Viele Betriebe haben daraufhin die Qualität und Quantität deutlich verbessert und sind wirtschaftlicher geworden. Dass Alfons Göbel im Laufe der Zeit immer weitere Kreise ziehen konnte, war auch durch den Einsatz der Fendt Traktoren möglich. Wirtschaftlichkeit und nicht zuletzt der Komfort des Fendt 724 Vario unterstützen den weithin gefragten „Grünlandwirt“ dabei, die an ihn gestellten Erwartungen und Ansprüche zu erfüllen.

Fachgespräche unter Landtechnikern: (v. l.) Edmund Servatius, Geschäftsführer des Fendt Vertriebspartners Agrartechnische Maschinen Servatius & Ehlenz, Rittersdorf, Alfons Göbel, und Bernhard Brischwein, Fendt Werksbeauftragter.

Die Zusammenarbeit mit Fendt vertiefte sich mit einer Präsentation über seine Arbeit vor der AGCO/Fendt Geschäftsführung und Fendt Mitarbeitern, die er in Marktoberdorf vor drei Jahren hielt. Seit einiger Zeit gibt es aber auch eine familiäre Verbindung nach Bayern: Göbels technikbegeisterter Sohn Maurin studiert im Rahmen eines Dualen Studiums bei Fendt Maschinenbau. Gut möglich, dass auf diese Weise bald noch mehr praktisches Expertenwissen aus der Südeifel in die Allgäuer Schlepperproduktion einfließt.