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Durch den Einsatz von SectionControl spare ich zwischen sechs und sieben Prozent an Pflanzenschutzmitteln, Dünger und Saatgut ein.
Lohnunternehmer Heiner Müller & Joachim Pfannstiel-Wolf, Deutschland - Fendt 718 bis 936 Vario, Variotronic
Durch den Einsatz von SectionControl spare ich zwischen sechs und sieben Prozent an Pflanzenschutzmitteln, Dünger und Saatgut ein.

Mit Fendt Variotronic Kosten & Zeit sparen

Um in Zukunft den wachsenden Anforderungen an die Landwirtschaft gewachsen zu sein, setzen Agrarunternehmen immer mehr auf Präzisionslandwirtschaft. Zu den Lösungen gehört das ganzheitliche Bedienkonzept Variotronic mit den Anwendungen VarioGuide, VarioDoc Pro, SectionControl, VariotronicTI automatisch und ISOBUS. Heiner Müller, Landwirt in Rommerskirchen, und Joachim Pfannstiel-Wolf, Geschäftsführer der Leyen-Nesselrode GbR und der Land Expert Dienstleistungen OHG, haben mit den hochmodernen Technologien von Fendt gute Erfahrungen in der Praxis gemacht.

Manchmal kommt alles zusammen. Dann braucht die Chips-Fabrik gerade jetzt frische Kartoffeln. Und nach langem Warten passt endlich das Wetter, um die Knollen für die nächste Ernte in die Erde zu bringen. In solchen Zeiten müssen alle Arbeitsabläufe reibungslos funktionieren, alle Handgriffe sitzen und die modernen Landmaschinen einsatzbereit sein. Heiner Müller übernahm 2005 den elterlichen, 250 Jahre alten Vierseitenhof im rheinländischen Rommerskirchen. „Landwirt bin ich mit Leib und Seele. Das hat man mir in die Wiege gelegt!“, lacht er stolz. Auf seinem Hof herrscht heute Hochbetrieb. Die Kartoffeln für die Chipsproduktion müssen nicht nur eine bestimmte Größe und Qualität haben. Sie werden auch gewaschen, Steine und grüne Kartoffeln raussortiert.

Der junge Landwirt beschäftigt vier Festangestellte, einen Auszubildenden und drei Saisonkräfte. Ein Teil der Mitarbeiter ist dennoch draußen auf dem rund 5 km entfernten Feld beim Pflanzen der Industriekartoffeln. Neben diesen stehen noch Zuckerrüben, Raps, Winterweizen und Mais in der Fruchtfolge des Betriebes. Das alles will ordentlich gemanagt werden. Zeit ist dabei der knappste Faktor.

Heiner Müller mit seinen Söhnen Franziskus und Cornelius auf dem Hof in Rommerskirchen.

Landwirt Heiner Müller (l.) und Michael Zumfeld, AGCO ATS-Produktingenieur, im Fachgespräch am Feld, auf dem mit VarioGuide RTK und SectionControl Kartoffeln gepflanzt werden.

Sechs bis sieben Prozent Kosteneinsparung

Zwei Maschinenkombinationen aus Fendt Traktoren und Pflanzmaschinen ziehen präzise auf den guten Böden ihre Runden. Dabei lassen sie vier schnurgerade Dämme hinter sich. In Abständen von genau 36 Metern wird jeweils eine Fahrgasse für die Pflanzenschutzspritze gezogen. Die Daten dafür sind vorher in das Fendt Terminal eingegeben worden. „Wir nutzen das Spurführungssystem VarioGuide mit RTK-Genauigkeit zum Beispiel, damit die Kartoffeln akkurat und gerade gepflanzt werden können. Das entlastet den Schlepperfahrer erheblich. Der Traktor fährt automatisch in der richtigen Spur, sodass der Bediener seine volle Aufmerksamkeit auf das Anbaugerät richten kann. „Aus diesem Grund können wir die Maschine optimal auslasten und in Spitzenzeiten sogar nachts arbeiten“, begründet Heiner Müller den Einsatz des Spurführungssystems, mit dessen Hilfe auch am Feldrand nicht mehr gewendet werden muss. Statt auf dem Vorgewende umständlich zu drehen, fahren die Maschinenkombinationen einen Bogen und legen im exakt vorausberechneten Abstand das nächste Beet an. Von seinen vier Fendt Traktoren sind der 718er, 720er und 824er mit VarioGuide und davon zwei zusätzlich mit SectionControl ausgestattet. „Durch den Einsatz von SectionControl spare ich zwischen sechs und sieben Prozent an Pflanzenschutzmitteln, Dünger und Saatgut ein“, kommentiert der studierte Landwirt weiter. Die automatische Teilbreitenschaltung spart ebenso Arbeitszeit. Im Vorgewende übernimmt sie das Ein- und Ausschalten der Teilbreiten, sobald es zu unerwünschten Überlappungen kommt. Daher werden bei der Einzelkornsaat von Zuckerrüben oder beim Kartoffelpflanzen auch am Vorgewende die Überlappungen minimiert. Früher mussten die überschüssigen Pflanzen mit der Hand herausgehackt werden.

Rübenschlag von Heiner Müller, der vor drei Wochen gedrillt wurde. Keine Reihe wurde doppelt gesät. SectionControl geht in dieser Genauigkeit bei der Einzelkornsaat nur mit einem RTK-Korrektursignal.

RTK-Korrektursignal:
RTK steht für „Real Time Kinematic“ und eignet sich optimal für das Fahren und Lenken mit GPSGenauigkeit in der Landwirtschaft. Dabei empfängt ein mit VarioGuide RTK ausgestatteter Schlepper, zur Korrektur der Spur-zu-Spur-Genauigkeit, neben dem GPS-Signal RT K-Korrektursignale aus dem mobilen Internet. Diese haben eine Spur-zu-Spur-Genauigkeit von 2,5 cm.

Datenübertragung einfach per USB-Stick

Wenn der Boden im Winter gefroren ist, fährt Heiner Müller das Feld ab und nimmt über GPS (Global Positioning System) und das RTK-Korrektursignal die Feldgrenzen und Spurlinien auf. Diese überträgt er im Frühjahr, wenn die Feldarbeiten beginnen, einfach per USB-Stick auf andere Terminals. Auch Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen können nun mit höchstmöglicher Präzision erledigt werden. Die im Bedienkonzept Variotronic auf dem Fendt Terminal integrierte ISOBUS-Gerätesteuerung teilt jeder ISOBUS-fähigen Kartoffelpflanzmaschine mit, wo genau die Reihen liegen. Die Isobus- Schnittstelle ist nicht nur deshalb für die Fendt Variotronic die entscheidende Verbindung zu dem Anbaugerät. „Wir können darüber hinaus bis zu zehn Funktionen vom Anbaugerät auf den Multifunktions-Joystick legen. Dazu gehen wir einfach in die ISOBUS-Einstellungen auf dem Terminal. Damit kann die Maschine noch leichter bedient werden“, zeigt Michael Zumfeld, AGCO ATS -Produktingenieur, auf dem Fendt Terminal. Er berät und unterstützt hauptsächlich AGCO Vertriebspartner, aber auch Praktiker in allen Fragen um AGCO s Strategie Fuse Technologies und Fendt Variotronic. Heute hat er einen Zwischenstopp bei Heiner Müller gemacht. Der spielt die Vorteile des Systems bereits versiert aus. „Wir nutzen die Daten der Spurführung VarioGuide auch später zum Kartoffelroden“, erklärt er. Damit seine Fahrer immer auf dem neuesten Stand der Software und anderer technischer Neuheiten im Bereich Precision Farming sind, werden sie einmal pro Jahr vom Fendt Vertriebspartner RWZ Technik Rommerskirchen geschult.


Möhrenaussaat der Leyen-Nesselrode GbR bei Grevenbroich mit VarioGuide RTK und VarioDoc Pro.

Auf 2,5 cm RTK-Genauigkeit

„Nicht nur die Mitarbeiter unserer Kunden werden regelmäßig auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Auch unsere Verkaufsberater für GPS-Technik gehen zweimal pro Jahr zu Schulungen. Mittlerweile machen wir gemeinsam mit Fendt Weiterbildungen online oder per Video“, erklärt Frank von Ameln, Geschäftsführer des RWZ-Agrartechnik- Zentrums Rommerskirchen und Vorstandsvorsitzender des RTK-Verbundes Rheinland. Mit dem RTK-Korrektursignal kann bis auf 2,5 cm genau gearbeitet werden. Gesendet werden die Korrekturdaten über Richtfunk oder über das Mobilfunknetz. „Mit der Firma Fendt und dem fendteigenen Terminal läuft es sehr gut. Die isobus-fähigen Anbaugeräte können problemlos über die Isobus-Steckdose mit dem Fendt Terminal vernetzt werden“, sagt von Ameln. Nach seinen Angaben verkauft die RWZ Technikgruppe Rommerskirchen etwa 130 Fendt Schlepper pro Jahr. In den Baureihen 500, 700, 800 und 900 sind von zehn verkauften Fendt Traktoren mindestens neun auf GPS vorbereitet. Davon werden über 50 Prozent mit einer Vollversion RTK-VarioGuide ausgestattet. Zum Einsatz kommt die RTK Genauigkeit in dieser Region vor allem beim Anbau von Gemüse, Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais.

Große Entlastung durch das Spurführungssystem VarioGuide: Sascha Boeken kann sich vollständig auf das Anbaugerät konzentrieren, der Fendt Traktor bleibt trotzdem immer in der Spur.

Mitarbeiter Martin Bellen misst immer wieder nach. Die Drillmaschine wird so eingestellt, dass ein Abstand zwischen den drei Samenreihen auf einem Damm 4 cm groß ist.

Mitarbeiter Martin Bellen wiegt und misst gleich auf dem Feld. Dabei müssen 3,1 Mio. Samenkörner Möhren auf einem Hektar gesät werden.

Vom Feld direkt auf den PC: Betriebsleiter Joachim Pfannstiel-Wolf empfängt den abgeschlossenen Auftrag von seinem Mitarbeiter Sascha Boeken, Fahrer eines Fendt Traktors, der mit VarioDoc Pro ausgerüstet ist.

Präzisionsarbeit Möhrenaussaat

Nur 10 km entfernt von Heiner Müllers Betrieb hat sich Joachim Pfannstiel-Wolf in Grevenbroich dem Gemüseanbau verschrieben. Er ist Geschäftsführer von zwei Unternehmen, des Landwirtschaftsbetriebes Leyen-Nesselrode GbR und der Land Expert Dienstleistungen OHG. Es ist Ende Mai. Heute sollen die letzten Flächen mit Mohrrüben bestellt werden. Darum sieht es auf seinem Acker gerade aus wie in einem Freiluftlabor: Mitarbeiter Martin Bellen hantiert mit Messbechern, Waage, Tabellen, Bandmaß, Stiften und Zetteln. Denn genau 3,1 Mio. Samenkörner sind je Hektar notwendig. Dafür müssen die beiden Drillmaschinen exakt eingestellt werden. Jede sät auf vier Dämmen, die im Abstand von 75 cm zueinander liegen. Immer wieder steigt Martin Bellen von seinem Fendt 720 Vario, misst nach, wiegt die Saatkörner, schreibt die Menge pro Reihe auf und stellt die Säscheiben an der Drillmaschine ein. So lange, bis die Kornablage stimmt. Denn das Saatgut ist teuer. Rund 1.200 Euro/ha kostet es. Insgesamt hat die GbR 70 ha Möhren für eine Supermarktkette unter Vertrag. Dafür dürfen die Möhren höchstens 2,8 cm dick sein. Sie werden deshalb erst relativ spät in den Boden gebracht.


Die beiden Maschinenkombinationen ziehen mit VarioGuide RTK präzise jeweils vier Dämme mit Möhrensamen.

Spaß bei der Arbeit mit Variotronic

Willkommene Entlastung von der konzentrierten Messarbeit bringen da das Spurführungssystem VarioGuide RTK und das professionelle Dokumentationssystem VarioDoc Pro von Fendt. Deren Anwendung macht den drei Mitarbeitern Martin Bellen, Sascha Boeken und Manuel Maaßen sichtlich Spaß. Es ist nicht nur ihr Faible für die Landtechnik, das sie in die Lage versetzt, so entspannt mit den elektronischen Helfern umzugehen. Insbesondere die regelmäßigen Schulungen auf dem Betrieb oder bei der RWZ Rommerskirchen bringen die jungen Männer immer wieder auf den aktuellsten Technikstand. Denn alle vier Fendt Schlepper des Unternehmens, zwei 930er, ein 936er und ein 720er Vario, sind mit dieser Technik ausgerüstet. „VarioGuide mit dem Vorgewendemanagement und VarioDoc Pro setzen wir in allen Kulturen ein. Wir sind sehr zufrieden damit, und wir können sowohl Kosten als auch Arbeitszeit sparen“, erklärt Joachim Pfannstiel-Wolf. Es lohnt sich umso mehr, weil er in der Region mit drei Mitarbeitern und einem Auszubildenden an acht Standorten insgesamt 1.200 ha bewirtschaftet. Hauptkulturen sind Winterweizen, Raps, Gerste, Zuckerrüben und Gemüse. VarioGuide und das RTK-Netz nutzt er dabei an allen Standorten mithilfe der hier im Rheinland verteilten RTK-Basis-Stationen. Das spart Kosten.

Jede Sekunde ein Signal von der RTK-Station

„Mit VarioGuide RTK lässt es sich viel entspannter fahren. Das Spurführungssystem entlastet vor allem, wenn man ständig das Anbaugerät im Blick haben muss. Die nächste RTK-Station steht acht Kilometer entfernt in Rommerskirchen. Jede Sekunde bekomme ich ein Signal, ob ich noch in der richtigen Spur fahre“, erklärt Sascha Boeken, der vor dem Drillen der Möhren den trockenen Acker grubbert, um feuchtere Erde hoch zu holen. Wenn ein Auftrag beendet ist, sendet er mit VarioDoc Pro über eine Mobilfunkkarte das Ergebnis vom Fendt Terminal im Traktor direkt an den Computer im Büro des Chefs. Darüber erhält er auf dem Terminal eine Bestätigung. Ändern sich Daten für die Maschine, werden die Informationen dazu vom Bürocomputer auf das Fendt Terminal geschickt. Das erleichtert die Dokumentation enorm. Vorbei also die Zeit, als handgeschriebene Zettel irgendwann nach getaner Feldarbeit im Büro landeten.

Variotronic: Joachim Pfannstiel-Wolf setzt bei der Möhrensaat auf VarioGuide und VarioDoc

RT K-Verbund Rheinland eG

Frank von Ameln, Geschäftsführer des RWZ-Agrartechnik-Zentrums Rommerskirchen, vor dem Hauptgebäude des Fendt Vertriebspartners. In den letzten vier Jahren verkaufte die RWZ in der Region um Rommerskirchen rund 100 Fendt Spurführungssysteme VarioGuide RTK. Die Verkaufszahl im gesamten RWZ-Vertriebsgebiet liegt aber noch wesentlich höher.

Gegründet wurde der RTK-Verbund Rheinland eG mit Sitz in 41844 Wegberg, Nordrhein-Westfalen, im Jahr 2011. Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender ist Frank von Ameln. Der Verbund besteht aus fünf Landmaschinenhändlern, zwei Landwirten und betreut gegenwärtig über 100 Kunden, die über 15 Basisstationen mit acht Repeatern das RTK-Korrektursignal empfangen. Gesendet wird auf Richtfunk oder über das Mobilfunknetz mit einer RTK-Genauigkeit von 2,5 cm. (www.rtk-verbund-rheinland.de)