Nur 10 km entfernt von Heiner Müllers Betrieb hat sich Joachim Pfannstiel-Wolf in Grevenbroich dem Gemüseanbau verschrieben. Er ist Geschäftsführer von zwei Unternehmen, des Landwirtschaftsbetriebes Leyen-Nesselrode GbR und der Land Expert Dienstleistungen OHG. Es ist Ende Mai. Heute sollen die letzten Flächen mit Mohrrüben bestellt werden. Darum sieht es auf seinem Acker gerade aus wie in einem Freiluftlabor: Mitarbeiter Martin Bellen hantiert mit Messbechern, Waage, Tabellen, Bandmaß, Stiften und Zetteln. Denn genau 3,1 Mio. Samenkörner sind je Hektar notwendig. Dafür müssen die beiden Drillmaschinen exakt eingestellt werden. Jede sät auf vier Dämmen, die im Abstand von 75 cm zueinander liegen. Immer wieder steigt Martin Bellen von seinem Fendt 720 Vario, misst nach, wiegt die Saatkörner, schreibt die Menge pro Reihe auf und stellt die Säscheiben an der Drillmaschine ein. So lange, bis die Kornablage stimmt. Denn das Saatgut ist teuer. Rund 1.200 Euro/ha kostet es. Insgesamt hat die GbR 70 ha Möhren für eine Supermarktkette unter Vertrag. Dafür dürfen die Möhren höchstens 2,8 cm dick sein. Sie werden deshalb erst relativ spät in den Boden gebracht.
Die beiden Maschinenkombinationen ziehen mit VarioGuide RTK präzise jeweils vier Dämme mit Möhrensamen.