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Fendt war der erste Hersteller, der das sensationelle stufenlose Vario-Getriebe auf den Markt brachte. Das ist genau das, was man auf der Baustelle braucht.
Jürgen Stehr, Visionär & Unternehmer, Deutschland - Fendt Traktoren
Fendt war der erste Hersteller, der das sensationelle stufenlose Vario-Getriebe auf den Markt brachte. Das ist genau das, was man auf der Baustelle braucht.

Jürgen Stehr ist Vollblutunternehmer. Bodenständig und pragmatisch, aber gleichzeitig ein großer Visionär. Man ist fast geneigt zu sagen, er ist ein Unternehmer alter Schule, wäre da nicht der enorme Innovationsgeist, der über dem Gelände der Firma Stehr Spezialmaschinen im oberhessischen Schwalmtal-Storndorf liegt. „Wer für die Zukunft nichts verändern will, der wird das verlieren, was er erhalten möchte“. So lautet das tiefgründige Lebensmotto des Vollbluthessen. Die Unternehmensgeschichte der Firma Stehr klingt fast wie aus dem Bilderbuch.

Die Erfolgsstory von Jürgen Stehr begann im Jahr 1983 in einer kleinen Garage in Schwalmtal-Storndorf nahe Alsfeld in Oberhessen. Hier tüftelte der gelernte Landmaschinenmechaniker bereits an seinen Anbaugeräten für den Straßen- und Tiefbau. Und doch dauerte es bis 1989, ehe aus dem enormen Ideenreichtum des rührigen Vordenkers das erste Gerät, ein Plattenverdichter für den Straßenbau, wurde. „Mitte der neunziger haben wir dann angefangen Anbaugeräte für Traktoren zu entwickeln“, erläutert der 66-jährige, der schon sein ganzes Leben lang mit Baumaschinen zu tun hat. Denn den akribischen Unternehmer zog es nach der Ausbildung zunächst aus der hessischen Provinz in die große weite Welt hinaus. „Ich wollte mit 18 Jahren erst mal raus, mir war hier alles zu klein“, sagt Stehr mit ruhiger sonorer Stimme. Und so brach der junge Jürgen Stehr auf, um Afrika und die arabische Welt zu erkunden. Anschließend arbeitete er für den Baumaschinenkonzern Liebherr in aller Herren Länder, bis es ihn Anfang der 1980er Jahre wieder zurück in die oberhessische Heimat zog, der er bis heute treu geblieben ist. Warum sich Stehrs Lebenswerk so erfolgreich entwickelt hat, liegt auf der Hand. „Unsere Devise war es von Anfang an, dem Kunden zuzuhören und für seine Probleme individuelle Lösungen zu finden“, sagt der begeisterte Hobby-Rallyefahrer.

Dass seine Visionen aber nicht nur bloße Spinnereien waren, zeigt die lange Liste von insgesamt 61 Patenten, die er hält. Wie überhaupt schnell der Eindruck aufkommt, wenn man dem bodenständigen Geschäftsführer gegenübersitzt, dass alles, was er anpackt, Hand und Fuß hat. Auch bei Fendt verfolgt man seit jeher die Strategie, den Kunden zuzuhören und genau auf deren Bedürfnisse abgestimmte Produkte anzubieten. Stehr, der seinen ersten Fendt 824 Anfang der 1990er Jahre kaufte, war sofort begeistert von der Leistungsfähigkeit der grünen Schlepper aus dem Allgäu. „Fendt war der erste Hersteller, der das sensationelle stufenlose Vario-Getriebe auf den Markt brachte. Das ist genau das, was man auf der Baustelle braucht“, schwärmt er. Die weiteren Vorteile sind für ihn eindeutig die hohe Zapfwellenleistung, da seine Anbaugeräte über diese angetrieben werden und auch das hervorragende Serviceangebot von Fendt in Deutschland. Aber Stehr ist Pragmatiker. „Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass die unterschiedlichen Traktorenhersteller enger zusammengerückt sind, was Qualität und Leistung angeht. So richtig schlechte Schlepper gibt es heute nicht mehr“, schmunzelt der Storndorfer Vordenker. Dennoch passen die Schlepper der Marke Fendt und seine Anbaugeräte hervorragend zusammen, findet er. Denn wie einst Fendt mit dem revolutionären stufenlosen Getriebe, ist auch Jürgen Stehr mit seinen Spezialmaschinen zur Bodenstabilisierung ein echter Pionier. Aber auch auf den Baustellen im Ausland sind die Fräsen und Bodenstabilisierungsmaschinen aus dem Vogelsbergkreis längst im Einsatz, denn: „90 Prozent der Straßen weltweit sind nicht befestigt“, erklärt der bodenständige Visionär, der mittlerweile seine Maschinen auch nach Australien, Indien und auf den afrikanischen Kontinent verkauft.

12 Millionen Euro Umsatz macht Jürgen Stehr mit seinen Anbaugeräten jährlich

Jürgen Stehr ist Innovation pur. Er hält 61 Patente. Doch alles begann in einer kleinen Garage im oberhessischen Schwalmtal-Storndorf.

Auf seinem Firmengelände betreibt Stehr auch eine eigne Gaststätte. Aus einer vom Abriss bedrohten historischen Scheune machte Stehr kurzerhand die „Ideenschmiede“. In seiner eigenen Kneipe empfängt er Kunden oder gibt Schulungen. Sogar einen eigenen Schlager zur Ideenschmiede gibt es schon. Während des Gesprächs mit dem Geschäftsführer fährt ein Tieflader mit einem Transportauflieger für seine Spezialmaschinen vor, der komplett abgelassen werden kann, sodass er von beiden Seiten ohne Auffahrrampen entladen wird und eine Last von bis zu 10 Tonnen tragen kann. Auch eine Eigenkreation des Hessen. Eine weitere Neuheit aus dem Hause Stehr ist die neue Bodenstabilisierungsfräse Typ SBF 24-8 für staubfreie Bodenstabilisierung. Sie wurde erst vor kurzen beim Ausbau des Porsche Werkes in Leipzig eingesetzt. Der Rotor kann in eine Frästiefe bis zu 50 Zentimeter verstellt werden, um die Bindemittel in den Untergrund einzubringen.