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Der Fendt 1050 Vario ist Schrägen von über 12 Prozent hochgefahren. Da kam noch nicht mal der Dumper hoch und der hat Sechsrad-Antrieb.
Marcel & Renè Rönnebeck, Geschäftsführer, Deutschland - Fendt 930, 939, 1050 Vario
Der Fendt 1050 Vario ist Schrägen von über 12 Prozent hochgefahren. Da kam noch nicht mal der Dumper hoch und der hat Sechsrad-Antrieb.

Arbeiten auf dem Mond

Der Wind pfeift. Und Regen kommt auch noch dazu. Keine Witterung für Schönwetterfeunde. Und auch keine Umgebung für Naturliebhaber. Denn so, wie es hier im ehemaligen Braunkohleabbaugebiet Klettwitz aussieht, so könnte es auch auf dem Mond aussehen. Doch dann hört man das Geräusch von Motoren und sieht in der Entfernung Pflanzen wachsen und ahnt: Aus dieser Mondlandschaft wird zukünftig ein Naturschutzgebiet.

Die Mannschaft, die hier seit Oktober 2015 Erdmassen bewegt, gehört zur BTF Rönnebeck GmbH. Die Brüder Marcel und Renè Rönnebeck leiten das Familienunternehmen mit dem Hauptschwerpunkt Bau und Transportdienstleistungen. „Renè und ich haben ursprünglich mit Einzelunternehmen angefangen“, erzählt Marcel Rönnebeck, Geschäftsführer des Unternehmens. „Im Laufe der Zeit wurden die Anfragen immer mehr, so dass wir uns 2013 zusammengetan haben. Ein Jahr später gründeten wir die BTF Rönnebeck GmbH und haben in Baugeräte und auch Traktoren investiert“, so der Jüngere der Brüder. Mittlerweile besteht das Unternehmen aus 17 fest angestellten Mitarbeitern.

Der Ältere, Renè Rönnebeck, ist für die Auftragskoordination sowie die Baustellenabwicklung vor Ort zuständig. Er war es auch, der die Idee mit den Traktoren vorantrieb. „Wenn wir uns bei Ausschreibungen bewerben, ist es von Vorteil, wenn die Fahrzeuge eine Straßenzulassung haben. Zudem müssen die Maschinen extrem geländegängig sein. Wenn man sich das Gebiet hier anschaut und die Witterung beachtet, hat man keine große Auswahl. Ein vierachsiger Lkw kommt hier nicht durch. Ausgeschlossen!“, beschreibt der Bauleiter die Entscheidung für den Fendt 930 und den 939 Vario. „Die Vorteile liegen hier klar beim Fendt Traktor: Er ist für die Straße zugelassen, fährt 60 km/h, kommt durch schwieriges Gelände und ich habe verschiedene Anbaumöglichkeiten, wenn ich z. B. mit einer Fräse den Boden bearbeiten will. Mit dem Dumper kann ich nur Erde hin- und herfahren und mit dem Lkw ist es genauso.“

Schmieriger Boden und tiefe Wasserlöcher

Die Herausforderung auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohletagebaus Klettwitz sind die weit oberhalb des Grundwasserspiegels liegenden Kippen mit nährstoffarmen Böden, bestehend aus Kies, Lehm, Ton, Mutterboden und Kohle. Hinzu kommen die steilen, erodierenden sowie rutschungsgefährdeten Böschungen, die eine Vielzahl von Restlöchern aufweisen. Ein typischer Zustand nach dem Ende des Bergbaus. Das Ziel der Sanierung ist die Beseitigung der Altlasten des Bergbaus, die Gefahrenabwehr und die Wiedernutzbarmachung der Folgelandschaften. Dafür müssen riesige Erdmassen bewegt werden. „Wir bewegen 450.000 m³ im Zeitraum November 2015 bis Juli 2016, inkl. Böschungsprofilierungsarbeiten“, beschreibt Renè Rönnebeck den Massentransport der Kippenerde. „Unsere Maschinen müssen am Tag ca. 2.000 m³ transportieren, aber aufgrund der Witterung ist es an manchen Tagen auch weniger. Wenn es viel regnet, wird der Boden hier schnell schmierig, es entstehen tiefe Wasserlöcher.“

Die zwei Fendt Traktoren sind jetzt fast ein Jahr im Dauereinsatz und haben je rund 2.500 Arbeitsstunden drauf – ohne Probleme und größere Reparaturen. „Das ist schon eine Leistung, die die zwei gebracht haben“, lobt Renè Rönnebeck seine zwei 900er. „Der Fendt ist robuster als alle anderen. Ich merke es an den Mulden, die ich anbaue. Auf den Wegen hier bekommen die Maschine permanent kurze, kleine Schläge. Wir haben verschiedene Traktorenmodelle ausprobiert: Oftmals brechen die Radkästenaufhängungen regelrecht ab. Durch die Vibration zerfällt der Traktor beim Fahren! Und durch dieses schwierige Gelände machen die Getriebe und Motoren anderer Hersteller das gar nicht mehr mit. Der Fendt ist der einzige, der hier durchgeht. Auch was die Elektronik betrifft: Bei anderen fallen durch den Schmutz die Sensoren aus. Dann hängt der ganze Traktor fest und ich kann gar nichts mehr machen.“

»Wir bewegen 450.000 m³ Erdmasse im Zeitraum November 2015 bis Juli 2016, inkl. Böschungsprofilierungsarbeiten.«

Marcel Rönnebeck (r.) und Renè Rönnebeck (r.) besprechen die weiteren Arbeitsschritte.

(v.r.) Denny Schulz von der BayWa Technik Vetschau berät das Familienunternehmen: Renè Rönnebeck ist für die Auftragskoordination verantwortlich, Mutter Petra Rönnebeck arbeitet im Büro und Marcel Rönnebeck hat die Geschäftsführung.

Der Unternehmer weiß, was die zwei Varios geleistet haben und kennt auch den Unterschied zu landwirtschaftlichen Anwendungen. „Auf dem Acker habe ich relativ gleichbleibende Last- und Zugkräfte. Bei unserer Arbeit habe ich immer Lastensprünge drin: Von der Ebene fahre ich ständig in die Schräge und umgekehrt. In der Schräge braucht er die Kraft, damit er hochkommt. Dann habe ich in der Ebene Wasserlöcher, riesige Furchen oder weichen, sandigen Untergrund und auch hier muss sich der Traktor fortbewegen können. Und Lastensprünge haben die Traktoren hier hundertfach am Tag!“

Fendt 1050 Vario im Härtetest

Da sich Renè und Marcel Rönnebeck schon wieder um einen neuen Großauftrag in der Renaturierung einer ehemaligen Tagebaulandschaft beworben haben, planen sie heute schon den Einsatz der Maschinen. Auf jeden Fall sollen wieder Fendt Traktoren auf der Baustelle zum Einsatz kommen. Bei diesen schweren Arbeiten ist der neue Fendt 1000 Vario auch interessant für die Brüder. Sie bekommen die Möglichkeit, einen Fendt 1050 Vario einen Tag in ihrer Flotte mitfahren zu lassen.

Das Urteil von Renè ist eindeutig: „Der Fendt 1050 Vario ist Schrägen von über 12 Prozent hochgefahren. Da kam noch nicht mal der Dumper hoch und der hat Sechsrad-Antrieb. Sehr beeindruckend!“ Das neue intelligente Allradkonzept des Fendt 1000 Vario sowie die 500 PS überzeugen die Fahrer und den Chef. „Was ich auch sehr beeindruckend finde: Der 1050 Vario braucht hier noch nicht mal ein Frontgewicht. Der zieht den großen dreiachsigen Kipper ohne Frontgewicht und liegt fest auf dem Untergrund auf. Die 900er Baureihen fahren wir hier mit Frontgewicht, weil sie sonst schwimmen würden.“ Vom Mond zum Paradies für Pflanzen und Tiere Bis Juli muss die Mannschaft der BTF Rönnebeck GmbH noch rund 200.000 m³ aus der Böschung lösen und in die Senke fahren. Anschließend wird durch Rütteldruckverdichtung im besonders rutschungsgefährdeten Kippenvorfeld und im Uferbereich das Erdreich tiefenverdichtet und stabilisiert. Die entstehenden Böschungen werden terrassenförmig angelegt, damit das Wasser gut in eine Senke abfließen kann. „Unter den Baufirmen sagt man, dass es bei den Braunkohleabbauflächen noch Rekultivierungsflächen für 30 bis 35 Jahre gibt“, beschreibt Renè Rönnebeck die anstehenden Aufgaben. „Jedes Kies- oder Braunkohleloch und auch jede Müllkippe muss vom Gesetzgeber aus rekultiviert werden.“ So wird aus der jetzigen Mondlandschaft – auch mit Hilfe der zwei Fendt Traktoren – erst eine Renaturierungsfläche und in Zukunft ein Naturparadies für Pflanzen und Tiere werden.

Durch den neuen intelligenten Allradantrieb und die integrierte Reifendruckregelanlage VarioGrip ist auch die tiefste Furche kein Problem für den Fendt 1050 Vario.

»Der Fendt 1050 Vario ist Schrägen von über 12 Prozent hochgefahren. Da kam noch nicht mal der Dumper hoch und der hat Sechsrad-Antrieb.«

Die heutige Landschaft ist das Ergebnis einer langen Bergbaugeschichte, die z. T. schon vor 150 Jahren begonnen hat. Um die Kohle abzubauen, wurden Flüsse und Gräben verlegt, ganze Dörfer mussten dem Tagebau weichen. Hier eine Förderbrücke im Tagebau Klettwitz in den 1960 Jahren. (Foto: ©LMBV)