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Was wir wollten war ein leichterer Traktor der bei Bedarf mit Ballast beschwert werden kann.
Mark Baker, Betriebsleiter & Fendt Fahrer Woodsford Farms in Dorchester, England - Fendt 939 Vario
Was wir wollten war ein leichterer Traktor der bei Bedarf mit Ballast beschwert werden kann.

Traktor beherrscht Vielseitigkeit

„Der leichtere, kraftvolle Fendt bot die Flexibilität, die wir brauchten.“

Die Traktorenflotte des Betriebs Woodsford Farms nahe Dorchester in Dorset hat sich bis vor kurzem genauso entwickelt wie bei den meisten großen, progressiven Ackerbau-Betrieben, die leistungsstärkere Maschinen zum Ziehen von breiteren Geräten einsetzen, um die Arbeitsleistung zu erhöhen. Die gesamte Anbaufläche von Woodsford beträgt 1876 ha, von denen 1507 ha für den Anbau genutzt werden. Die Fläche besteht aus fünf Schlägen, wobei 1017 ha Eigenland und 490 ha gepachtet sind. Der gesamte Betrieb wird im Rahmen eines Management-Vertrags zwischen Velcourt und Woodsford Farm Partners bewirtschaftet. Das bedeutet, dass der Betrieb neben einigen eigenen Geräten wie den Mähdreschern, den Ladern und der Feldspritze auch Maschinen über den von Velcourt mit Case IH abgeschlossenen Langzeitmietvertrag nutzen kann. Tatsächlich hat der Betrieb diese Option seit mehreren Jahren genutzt und nacheinander Mietverträge über acht Case IH Magnums abgeschlossen, zuletzt für einen des Typs 340. Diese Maschinen lieferten die erforderliche Kraft und Traktion für die großen Bodenbearbeitungsgeräte der Farm und eine Väderstad Rapid Saatmaschine mit 6 m Breite.

Änderungen beim Anbau

„Der Magnum 340 war genau das Richtige für die Flotte an breiten Bodenbearbeitungsgeräten, zu der ein Watkins Tiefenlockerer mit fünf Zinken, ein 5 m breiter Simba SL, eine 6,6 m breite Simba UniPress, ein Kverneland Pflug mit sieben Scharen und ein 6,5 m breiter Väderstad Carrier zählen“, sagte dessen Fahrer und Betriebsleiter des Hofs Mark Baker. „Aber durch die Änderungen im Anbau, die mehr Mais und Weideflächen bedeuten, sowie den dadurch nötigen leichteren Geräten, brauchten wir einen Traktor, der mehr bietet als nur große Schleppkraft“, erklärt er. Als dann letztes Jahr der zweijährige Mietvertrag für den Magnum auslief, schaute man sich andere Optionen an. „Einer der Gründe dafür, dass der Magnum diese Geräte so gut ziehen kann ist sein ziemlich hohes Gewicht“, sagt Mark Baker. „Aber das ist auch ein Nachteil, wenn wir den Traktor für andere, vielfältigere Aufgaben einsetzen möchten. Unsere Sorge war, dass für den Magnum, der ein guter Traktor für die Bodenbearbeitung und das Säen ist, die Gefahr besteht, dass dies alles ist, wofür er eingesetzt werden kann und dass er dann zu lange nur herumsteht.“

Der Betrieb schaute sich Alternativen an, darunter der gleichwertige John Deere und ein anderer Magnum mit Rädern, nachdem Rowtrac, und Halbketten als noch unflexiblere Optionen ausschieden. „Doch das Problem lag noch immer im Gewicht von 13,4 t. Einschließlich der Radgewichte – doch diese sind im Inneren der Räder montiert und somit schwer zu entfernen, und die Händler raten von einem Betrieb ohne sie ab. Was wir wollten war ein leichterer Traktor der bei Bedarf mit Ballast beschwert werden kann.“ Dann schauten sie sich einen Fendt 930 Vario beim lokalen Händler Redlynch Tractors an. Mark Baker ist seit über zehn Jahren keinen Fendt mehr gefahren und war, wie er zugibt, sehr überrascht von dem, was er sah.

„Die Kabine ist sehr viel besser als früher. Damals hatte ich das Gefühl, dass sie nicht so viel Komfort und Ausstattung bot wie mein luxuriöser Magnum mit Ledersitzen. Aber von der aktuellen Kabine war ich sofort beeindruckt.“

„Aber lassen wir die Kabine mal beiseite. Er ist einfach so viel kompakter im Vergleich zu den anderen schweren Schleppern, die wir in Betracht gezogen haben.“

Er wiegt nur 11 t, kann aber mit einem Block von 2500 kg an der Vorderachse sowie je 1000 kg an den Rädern beschwert werden.

„Außerdem bringt er eine Höchstleistung von 390 PS ohne jegliche Boost-Funktion. Somit ist sein tatsächliches Leistungsgewicht sehr gut. Wir haben schnell gemerkt, dass der leichtere, kraftvolle Fendt durch das einfache Anbringen und Entfernen des Ballasts in Verbindung mit dem optionalen Reifendrucksystem VarioGrip die Flexibilität bot, die wir brauchten“, erklärt er.

Die Partner des Betriebs stimmten der Anschaffung des Traktors zu und danach hat er in den zehn Monaten seines Einsatzes auf dem Hof bereits 2400 Stunden mit verschiedensten Einsätzen angesammelt. „Das sind ca. 500 bis 700 Stunden mehr als der Magnum im selben Zeitraum absolviert hat, was auch deutlich macht, dass der Fendt schon jetzt sein Versprechen einhält, mehr Flexibilität zu bieten“, erklärt Mark Baker.

„Zum Beispiel wird er heute eingesetzt, um ein Frühjahrssaatbeet mit der 6 m breiten Väderstad NZ Kulturegge vorzubereiten, die ein einer ziemlich flachen Tiefe arbeitet. Früher wäre es unwahrscheinlich gewesen, dass ich den Magnum zum Ziehen dieses Geräts eingesetzt hätte“, kommentiert er.

„Außerdem ist VarioGrip von Fendt eine Zusatzausstattung, die sich sowohl in Sachen Verbesserung der Traktion als auch Verringerung der Bodenverdichtung als wertvoll erweisen hat“, sagt er.

Der Reifendruck wird über den Touchscreen des Varioterminals angepasst – das System kann zwei voreingestellte Drücke speichern, aber mehr wären wünschenswert.

Über das Varioterminal des Traktors gesteuert, ermöglicht es das integrierte Reifendrucksystem die Anpassung des Reifendrucks per Bildschirm. Nach Auswahl von Reifentyp und -größe braucht man nur noch den gewünschten Druck der einzelnen Reifen auszuwählen und das System passt den Druck entsprechend an.

„Ich glaube, das System macht den Traktor noch vielseitiger – Ich habe es heute bereits zwei Mal eingesetzt“, merkt er an. „Es kommt häufig vor, dass ich an einem Tag vier verschiedene Aufgaben erledige – von leichter Bodenbearbeitung über Straßenarbeiten bis hin zu schwerem Bodenbearbeitungsgerät oder einer Saatmaschine. Es dauert ca. 15 Minuten, um den Druck in allen vier Reifen um 1 bar zu erhöhen, was während der Fahrt geschehen kann.

„Der Druck auf dem Feld variiert abhängig von der Aufgabe. Wir fahren über ein Feld und prüfen dann visuell die Radspuren und manchmal mit einem Spaten die Verdichtung. Aber im Allgemeinen verwende ich ca. 1,1 bar für den Simba SL oder 0,9 bis 0,8 bar auf den sandigeren Böden. Beim Ziehen von Anhängern können es hinten 1,9 bar und vorne 1,6 bar sein.“

„Ich habe normalerweise zwei voreingestellte Drücke für jede Aufgabe, aber von mir aus dürften es auch mehr sein. Ich würde die Drücke außerdem sehr gerne in den Maschineneinstellungen abspeichern, die im Speicher für die Einrichtung und das Vorgewende-Management der einzelnen Geräte hinterlegt sind“, kommentiert er.

„Den Ballast an die Aufgabe anzupassen ist jetzt auch schnell erledigt“, sagt er, „es dauert kaum zehn Minuten“. Das vordere Gewicht lässt sich schnell und einfach am vorderen Gestänge anbringen und wieder abnehmen, wogegen der Betrieb einen eigenen Träger/Adapter für die Radgewichte gebaut hat. Dadurch lassen sich diese viel einfacher mit einem Lader anbringen, obwohl es dafür nötig war, die Abdeckung des VarioGrip leicht abzuändern, um das Anbringen der Gewichte zu erleichtern – was eine für Fendt ungewöhnliche Unterlassung ist.

Der Händler empfahl die Montage von Reifen des Typs Trelleborg TM 900, was für Mark Baker eine weitere Premiere ist, der stets Michelin bevorzugte. Er merkt an, dass die größeren Hinterreifen der Dimension 710/75 R 42 mit drei Stollen den Boden berühren, und fügt hinzu, dass dies die Traktion verbessert, was sich als weiterer Vorteil daraus ergibt, dass er den richtigen Druck für die Aufgabe einstellen kann. Und wenn man auch auf der Straße mit dem richtigen Druck unterwegs ist, würden seiner Meinung nach auch die Reifen länger halten.

„Früher haben wir auch ohne Reifendrucksystem an Bord den Druck für manche Aufgaben angepasst. Aber oft haben wir einfach einen guten Kompromiss mit einem Druck getroffen, der sowohl für die Felder als auch für die Straße OK war“, erklärt er.

Offensichtlich beeindruckt ihn die Vielseitigkeit des Fendt und dies trifft auch für weitere Aspekte des Traktors zu. „Die 390 PS Maximalleistung des Motors entsprechen ungefähr den 389 PS, die der Magnum bei maximalem Boost abgibt, fühlen sich aber kraftvoller an“, kommentiert er und fragt sich, ob dies möglicherweise an den Bi-Turboladern liegt.

TMS

Das TMS – Traktor Management System – wird für praktisch alle Aufgaben eingesetzt. Dieses agiert als Bindeglied zwischen Motor und Getriebe und passt beide so an, dass die Drehzahl der Arbeitslast entspricht. „Das funktioniert wirklich gut – wenn man mehr Kraft braucht, wird automatisch mehr Gas gegeben, während man bei anderen Gelegenheiten spürt, wie die Drehzahl zurückgenommen wird. Mit einer leichten Egge wie der NZ läuft der Traktor normalerweise mit nur 1250 U/min“, erklärt er.

Kraftstoffeinsparung

Das, so glaubt er, spart definitiv Kraftstoff. Beim Arbeiten an einer Steigung mit einem Powershift-Getriebe fährt der Traktor sowohl bergauf als auch bergab immer im selben Gang mit derselben Drehzahl. „Doch mit dem TMS merkt man sofort, dass sich der Traktor an die unterschiedliche Belastung anpasst“, sagt er. Bis jetzt hat der Fendt 930 Vario in seinen 2400 Arbeitsstunden insgesamt 37.000 Liter Kraftstoff verbraucht, was einem Durchschnittsverbrauch von 15,4 l/h über den vielfältigen Aufgabenbereich entspricht.

„Das ist eine erhebliche Einsparung. Bei den niedrigeren Preisen heutzutage fällt das nicht so ins Gewicht, aber wenn die Dieselpreise wieder auf die damaligen Höchstwerte steigen, macht es einen erheblichen Unterschied“, merkt er an.

„Das Vario Getriebe spielt ebenfalls eine Rolle bei der Verbesserung der Effizienz“, fügt er hinzu. Indem die Geschwindigkeit mit dem TMS unabhängig von der Motordrehzahl eingestellt wird, arbeitet der Traktor stets mit der optimalen Einstellung für die Last.

„Ich habe zuvor noch nie ein stufenloses Getriebe benutzt, aber das gehört zum Paket des Fendt, und ich gebe zu, dass ich mich zuerst eine ganze Weile an das Vario-Getriebe gewöhnen musste! Aber inzwischen werde ich mit dessen Bedienung vertrauter und finde, dass es wirklich gut funktioniert. Ich mag besonders die beiden Tempomat-Einstellungen, wie einfach die Wendeschaltung ist und dass vier Einstellungen für die Geschwindigkeit der Getriebereaktion zur Auswahl stehen.“

„Ich benutze auf dem Feld immer den Joystick und auf der Straße das Pedal – das scheint mir sicherer zu sein. Wenn man den Fuß vom Pedal nimmt, wird man langsamer – so wie man es erwartet“, sagt er. Der Traktor wurde bereits mit automatischer Lenkung ausgeliefert, die ein per Roaming-SIM-Karte empfangenes RTK-Signal über das Varioterminal nutzt. Diese Steuereinheit mit 10,4-Zoll-Touchscreen dient zum Einrichten sämtlicher Hauptfunktionen des Traktors, einschließlich der Einstellungen für die elektronisch angesteuerten Schieberventile und das Vorgewende-Managementsystem. „Ich stelle die Schieberventile, die auch mit dem Joystick verknüpft sind, auf Zeitsteuerung ein. Ich kann tatsächlich jede Taste am Joystick jedem beliebigen Schieberventil zuordnen“, erklärt er.

„Die Hydraulik ist sehr kraftvoll. Kverneland empfiehlt für den Sieben-Schar-Pflug eine Hubkapazität von 10,5 t und er wird problemlos gehoben, selbst wenn sich Erde an den Streichblechen angesammelt hat. Die Traktoren, die wir davor hatten, haben manchmal Mühe damit gehabt“, sagt er. „Wir haben außerdem einen hydraulischen Schwerlast-Oberlenker bestellt, der auch extrem kraftvoll ist.“