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Olivenernte = Schneckentempo, Arbeitsgeschwindigkeit 0,4 km/h.
Gerard Healy, Stuart Bowman, Don Murray & Duncan McNeil, Landwirte & Lohnunternehmer, Australien - Fendt 200 bis 900 Vario
Olivenernte = Schneckentempo, Arbeitsgeschwindigkeit 0,4 km/h.

Allgäuer Down Under

„Unvorstellbare Dimensionen und extreme Kontraste“, so beschreibt Jörn Gläser seine Eindrücke von Australien. Er war vier Monate für Fendt in Melbourne und hat in dieser Zeit einige Fendt Kunden besucht und nachgefragt, wie sie zur Marke und den Produkten aus dem Allgäu stehen. In diesem Bericht schildert Jörn, was er am anderen Ende der Welt erlebt hat.

Ich bin sehr stolz darauf, dass ich unmittelbar nach dem Studium die Möglichkeit bekommen habe, für Fendt nach Melbourne zu gehen. Mein Praktikum begann Mitte April. Eine meiner Aufgaben war es, zu untersuchen, wie zufrieden Fendt Kunden mit den Traktoren aus Marktoberdorf im fernen Australien sind und wie sie diese – knapp 16.000 km entfernt – einsetzen. In Melbourne wurde ich gleich herzlich aufgenommen. Meinen Arbeitsplatz konnte ich im Marketing-Team der verschiedenen AGCO Marken beziehen. In den ersten Tagen lernte ich von meinen neuen Kollegen ganz viel über den Landtechnikmarkt in Australien. Und dann gings auch schon raus – auf Besuch zu richtigen Fendt Kunden in Down Under.

Premiumolivenanbau XXL mit den Kleinen von Fendt

Zusammen mit meinen Kollegen Cameron Power, Digital Marketing Officer AGCO Australia, machte ich mich in der zweiten Woche bereits morgens um 4.30 Uhr von Melbourne aus auf den Weg Richtung Norden in die morgendliche Dunkelheit – meine Kamera natürlich immer dabei. Zum Sonnenaufgang trafen wir bereits am Ziel ein: bei einem der größten Olivenanbauern Australiens, vielleicht sogar der Welt. Nahe dem unscheinbaren Örtchen Boort sind auf einer Fläche von insgesamt 2.700 ha eine Million Olivenbäume gepflanzt. Zur Farm gehören zwei weitere Standorte, wodurch der Gesamtbetrieb insgesamt über 6.200 ha bewirtschaftet. Man bedenke: Hier handelt es sich um eine Olivenplantage und nicht um einen Ackerbaubetrieb!

Gerard Healy steht vor seinem Fendt 211


„In einem Betrieb dieser Größe ist professionelle Technik unverzichtbar“, erfahre ich von Gerard Healy, Farmmanager in Boort. Der Betrieb setzt seit sechs Jahren auf die Baureihen 200 Vario und 400 Vario aus Marktoberdorf. Aktuell sind 13 Fendt 200 Vario und elf Fendt 400 Vario Schlepper auf den Farmen im Einsatz. Zur momentan laufenden Erntezeit sind die Traktoren für den Transport der geernteten Oliven zuständig. Wie gut sie zum Olivenanbau passen, zeigt sich im Olivenhain neben der gigantischen Erntemaschine. Das Fahrzeug, „Colossus“ genannt, macht seinem Namen alle Ehre. Die Bäume werden förmlich vom Vollernter verschlungen, die Oliven aber behutsam abgekämmt. Arbeitsgeschwindigkeit 0,4 km/h! Dieses Schneckentempo gilt es auch für die 200 Vario mit ihren Hängern einzuhalten, auf welche die geernteten Oliven überladen werden.

Gut zwei Stunden dauert es, bis ein Wagen gefüllt ist und die Fahrt auf der arrondierten Farm zur Ölmühle beginnt. Die Entfernungen betragen bis zu 12 km. Hierbei spielen dann die 40 km/h Höchstgeschwindigkeit eine große Rolle. Der Betrieb erntet mit 19 Vollerntern gleichzeitig, und das in der Regel im 24-Stunden-Schichtbetrieb. 120 Saisonkräfte werden zusätzlich angeheuert. Die Vermarktung der Oliven geschieht ebenso durch die Farm zu dem wohl verbreitetsten Olivenöl des Landes „Cobram Estate“.

Gerard Healy stellt eines der besten Olivenöle der Welt her – und das mit Hilfe von „Colossus“ sowie mehreren Fendt 200 Vario Traktoren.

Tasmanien – eine Insel voller Allgäuer

Es ist Freitag 17 Uhr und der Feierabend nahte, als ich einen Anruf von Stuart Bowman erhielt. Er ist Farmer auf der Insel Tasmanien und bot mir an, ihn an diesem Wochenende zu besuchen. Da ließ ich mich nicht zweimal bitten. Ich packte meine sieben Sachen und erreichte mit meinem Auto in letzter Minute die 18-Uhr-Fähre in Port Melbourne. Nach einer wenig erholsamen Nacht auf Schlafsitzen fuhren wir um 6 Uhr morgens in den Hafen von Devonport ein. An dieser Stelle lohnt es sich noch einmal, über den Begriff „Insel“ im Hinblick auf Tasmanien nachzudenken, schließlich ist es flächenmäßig fast so groß wie Irland. Wenig später traf ich mich mit Stuart im 50 km entfernten Deloraine. Der 35-Jährige ist Lohnunternehmer in einer Ackerbauregion. Stuart hat das erste Mal vor zehn Jahren bei einem Feldtag in einer Fendt Traktorenkabine Platz genommen. Das hat offensichtlich bleibenden Eindruck hinterlassen: Nach den ersten zwei Fendt 700 Vario Traktoren gehören zum aktuellen Fuhrpark auch ein Fendt 820 Vario, ein Fendt 822 Vario und ein Fendt 922 Vario.

Bei meiner Ankunft will Stuart gerade mit dem Fendt 822 Vario eine 5-Meter-Lemken-Scheibenegge zur Bodenbearbeitung starten. Ich springe direkt zu ihm auf den Beifahrersitz. Stuart liebe seine Fendts, erzählt er mir. Deshalb verbringt er auch trotz eines Angestellten und Aushilfsfahrern selbst noch viel Zeit auf dem Fahrersitz. Neben dem Ackerbau laufen die Traktoren auch viel im Grünland. Zusätzlich hat er einen Auftrag mit zwei Traktoren in der Schlafmohnernte. Die Fendts sind hierzu mit Rückfahreinrichtungen ausgestattet und werden dann zur Ernte mit Vorsatz und Transportwagen zum Selbstfahrer umgerüstet. Der Schlafmohnanbau, beispielsweise für die Morphiumgewinnung, wird streng vom Staat kontrolliert. Die klimatischen Bedingungen, aber sicherlich auch die geografische Abgeschiedenheit eignen sich perfekt für den Anbau dieser heiklen Kultur.


Bevor ich am nächsten Tag ein weiteres Gespann von Stuarts Lohnbetrieb im Einsatz besuche, reise ich zu einem der größten Gemüsebetriebe der Insel weiter. Harvest Moon baut im Norden Tasmaniens Karotten, Lauch, Brokkoli und vieles mehr an, vermarktet aber auch die Erzeugnisse anderer Landwirte. Aktuell ist es verhältnismäßig ruhig. Aussaat und Bodenbearbeitung laufen mit zwei Fendt Traktoren. Beide arbeiten auf landschaftlich sehr eindrucksvollen Ackerflächen. Die Kabine ist ein „Zimmer mit Aussicht“ mit direktem Blick auf die tasmanische See. Steven mit seinem 716 Vario ist oberhalb der Steilküste bei der Aussaat und Geoffrey arbeitet mit seinem Fendt 939 Vario im Landesinneren mit einer 6-Meter-Kuhn-Kreiselegge am Hang. Im Hintergrund die typisch tasmanische Urwaldlandschaft, die fast 30 Prozent der gesamten Insel bedeckt und häufig noch unerkundet ist.

Gemüsebauer im Urlaubsparadies

Der Juli zählt zu den kühlsten und unattraktivsten Monaten im südlichen Australien. Ein idealer Zeitraum, eine Tour zu Landwirten im Norden zu organisieren. Drei Flugstunden bringen mich in die Urlauberstadt Cairns im Bundesstaat Queensland. Die ganzjährig sommerlichen Temperaturen und das küstennahe Great Barrier Reef machen diese Region zu meinem Highlight. Hier wird neben Zitrusfrüchten und Zuckerrohr auch Gemüse angebaut. Nach zwei Stunden Autofahrt über Schotterpisten treffe ich mich mit Don Murray, der für den ökologischen Gemüseanbau auf seiner Farm einen 211 Vario einsetzt. Kürbis und Zucchini zählen zu den Hauptanbaukulturen.

Fendt Traktor
Gerard Healy steht vor seinem Fendt 211

„Auf meiner Farm wird der Vario von mir und vier verschiedenen Angestellten gefahren. Wir alle kamen von Beginn an mit dem neuen stufenlosen Getriebe hervorragend zurecht. Eine echte Bedien- und Arbeitserleichterung“, lobt Don seinen Fendt.

Ein Lohnunternehmer setzt auf Vario Power

Duncan McNeil steht vor einem Fendt Traktor

Duncan McNeil ist ein viel beschäftigter Mann. Erst am vorletzten Tag meines Praktikums in Melbourne fanden wir einen Termin, an dem ich den Lohnunternehmer besuchen konnte – obwohl sein Betrieb mit nur 1,5 Autostunden Fahrtweg praktisch „nebenan“ liegt. 22 Fendt Traktoren, vom Fendt Geräteträger und dem Xylon bis hin zu den 800er Vario und 900er Vario, hat Duncan im Fuhrpark.

Angefangen hat Duncan in den 80er Jahren mit einem Farmer 309. Inzwischen hat er sich zum größten Dienstleister der Region entwickelt. Und die Fendt Traktoren, so sagt er, haben dank ihrer Zuverlässigkeit einen großen Anteil am Erfolg seines Unternehmens. Die Traktoren beweisen sich mit den hohen Geschwindigkeiten vor Tridem-Ladewagen und nicht zuletzt mit RTK-Systemen bei der präzisen Bodenbearbeitung und Aussaat. Für mich waren die vier Monate ein Erlebnis und die gewonnenen Einblicke in die australische Landwirtschaft eine bleibende Erinnerung. See you, Australia!

Duncan McNeil ist Lohnunternehmer in der Nähe von Melbourne. 2014 besuchte er das Fendt Werk in Marktoberdorf.