Eine atemberaubende Postkartenidylle erlebt, wer mit einem der Elektroboote der Bayerischen Seenschifffahrt von der Seelände in Schönau lautlos hinübergleitet an die gut drei Kilometer entfernte Anlegestelle St. Bartholomä, am anderen Ende des Königssees. Nur gut fünf Quadratkilometer groß, aber weit mehr als sieben Kilometer lang, ist der See, an dessen Ufern schroffe Felswände Hunderte von Metern dem weißblauen bayerischen Himmel entgegenstreben. Obwohl das Wasser glasklar ist – der Königssee gilt als eines der saubersten Gewässer Deutschlands – kann man den Grund nur an wenigen Stellen sehen. So steil nämlich, wie die Felswände aus dem Wasser in die Höhe streben, so steil gehen sie auch in die Tiefe: 190 Meter würde ein Stein zum Grund sinken, würde man ihn an der tiefsten Stelle ins Wasser werfen.